Naturprojekt

von Sarah Staggl
06. November 2024

Einmal so richtig tief in die Natur eintauchen, sie einatmen und einfach nur spüren:
die 2B- und die 2D-Klasse der Volksschule August-Thielmann durften im Garten von der Natur- und Umweltpädagogin Gabriele Neurauter jeweils drei Vormittage verbringen. Gerade im Herbst ist in der Natur ja richtig viel los. Die Pflanzen- und Tierkunde wurde den Kindern auf spielerische Art und Weise näher gebracht.

So schlüpften sie in die Rolle von Eichhörnchen und erkannten, wie fleißig Eichhörnchen beim Vergraben der Nüsse sind, wie schlau sie sind, weil sie sich ihre Verstecke merken und wie viel Pech sie aber auch haben können, wenn ein anderes Tier ihr Versteck zuvor gefunden hatte. Aus den Kindern wurden auch Mäuse, welche gemeinsam Vorräte in ihren Bau tragen mussten. Zum Schluss versetzten Sie sich noch in die Lage von Fledermäusen. Fledermäuse können fast nichts sehen, dafür aber besonders gut hören. Wie sehr man sich auf seinen Hörsinn verlassen kann, testeten sie mit verbundenen Augen, während andere Kinder mit Piepsgeräuschen ihnen den Weg wiesen. Das ist gar nicht so leicht!

In der Natur gibt es aber nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen spielen eine wichtige Rolle. Die Kinder bewegten sich wie Samen in der Luft und studierten durch viel Anschauungsmaterial verschiedenste Pflanzenarten. Schnell wurde erkannt, was eine Pflanze zum Wachsen braucht und auf wie viel verschiedene Arten sich die Samen verteilen, sodass wieder neue Pflanzen entstehen. Besonders wichtig war natürlich auch das Essen. Ein Rettich wurde ausgegraben (das war gar nicht so einfach) und natürlich dann auch gleich probiert. Obwohl er schon ein bisschen scharf war, wurde er von allen Kindern gegessen.

Am dritten und letzten Tag wurde es nochmal richtig spannend für die Kinder. Gestartet wurde mit dem Spiel „verwurzeltes Gemüse“, was viele wahrscheinlich unter dem Namen „Versteinerte Hexe“ kennen. Dann lernten die Kinder einige Kräuter kennen. Anschließend durften sie in Gabrieles Garten auf Kräutersuche gehen. Mit den gesammelten Kräutern wurden dann verschiedene Spezialitäten für die gemeinsame Jause gezaubert. Eine Gruppe durfte mit Gabriele ein Lagerfeuer machen. Darüber wurde in einer großen Schüssel frischer Kräutertee gekocht. Die zweite Gruppe zerkleinerte die Kräuter ganz fein in einem Mörser und somit entstand ein leckeres Kräutersalz. Die letzte Gruppe bereitet einen Brotaufstrich mit Kräutern und Radieschen zu. Gemeinsam wurde alles rund ums Lagerfeuer verkostet. Leider regnete es beim 3. Tag der 2D-Klasse sehr fest. Sie ließen sich jedoch davon nicht abhalten. Ganz nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wette, sondern nur schlechte Kleidung!

Die Projekttage fanden für beide Klassen rund um die Erntedankzeit statt, weshalb die Kinder am Ende des letzten Projekttages noch sagen durften, wofür sie dankbar sind.

Doch nicht nur Gabrieles gut überlegtes Programm war spitze: Auch die Pausen waren an allen drei Tagen sehr interessant: Nach dem gemeinsamen Jausnen auf Sitzunterlagen im Garten verteilt, durften die Kinder immer selbst auf Entdeckungsreise gehen. Es wurden beispielsweise Haselnüsse und heruntergefallene Äpfel entdeckt und gesammelt. Eine Eidechse sonnte sich sehr lange an der Hausmauer und wurde von den Kindern ganz genau beobachtet. Im Kräutergarten wurde an den verschiedensten Pflanzenarten gerochen und sie bekamen von den Kindern eine Bewertung für den Duft. Es wurde also wirklich nie langweilig.

Die Zeit verging wie im Flug und die Kinder konnten beim Zurückgehen nie fassen, dass der Vormittag schon vorbei ist. Es war toll zu beobachten, wie die Kinder zur Natur fanden und ihnen der richtige Umgang mit der Natur beigebracht wurde.

Passend dazu wurde auch das Thema „Müll“ angesprochen. Beispielsweise durften die Kinder raten, wie lange es dauert, bis ein weggeworfenes Feuchttuch braucht, bis es verrotten. Das dauert nämlich ca. 50 Jahre!

Diese drei Tagen waren für alle Kinder, für die Lehrerinnen und für alle Begleitpersonen sehr spannend und bereichernd. Die Kinder lernten spielerisch und forschend viel Neues über die Flora und Fauna, also über die Natur, die heimischen Tiere, die Pflanzen und den Umgang mit der Natur. Trotzdem waren sie sich aber sicher, dass sie bei Gabrieles Garten noch nicht alles entdeckt haben und die Zeit eigentlich zu kurz war. Sie hoffen darauf, dass beide Klassen im nächsten Schuljahr noch einmal kommen dürfen. Somit war das Projekt ein voller Erfolg und ein unvergessliches Volksschulerlebnis für alle Kinder!

Die Kinder untersuchen die Tiere in der Erde.
Kinder befinden sich im Garten der Naturpädagogin.
Kinder spielen mit einem Schwungtuch.
Die Kinder essen ihre Jause.
Die Kinder stehen im Kreis.
Die Kinder spielen mit dem Schwungtuch
Die Kinder untersuchen die Erde.
Die Kinder wärmen sich an der Feuerstelle und kochen einen Tee.